Perlen am Kolumbansweg Schweiz
Perlen am Kolumbansweg Schweiz
Wir werden immer wieder gefragt, welches denn die schönste/interessanteste/attraktivste Etappe sei. Eine Antwort zu geben ist sehr schwer, denn von Basel bis Chiavenna gibt es fast nur Interessantes/Schönes und Attraktives zu sehen und zu erleben. Um dem Pilger-Wanderer trotzdem ein wenig zu helfen, werden wir in unseren Newslettern einzelne Perlen herauspicken und kurz präsentieren.
Beginnen möchten wir mit dem Gasthaus Sternen und dem ehemaligen Kloster Wettingen. Der Grund? Im Juni 2020, mitten in den Corona-Wehen, hat unsere Vereinigung den Kolumbansweg durch die Schweiz ebenda offiziell eröffnet. Das Gastwirtepaar Walter J. und Andrea Erni war spontan und mit Freude daran interessiert, diesen Eröffnungsanlass durchzuführen und zu unterstützen. Die erste Kolumbansweg-Plakette wurde denn auch am Gasthof Sternen angebracht und auf ihrer Homepage wird auch auf den Kolumbansweg hingewiesen. Die Gastfreundschaft ebenso wie die Küche haben einen hervorragenden Ruf und können nur bestens empfohlen werden. Zahlreiche Persönlichkeiten bis hinauf zum Bundesrat haben hier schon Station gemacht. Eine reichhaltige Bildergalerie weist auf diese Tatsache hin.
Fangen wir jedoch mit dem Kloster Wettingen an. Dieses kennt eine bewegte Geschichte. Gegründet 1227 als Zisterzienserabtei mit dem Namen Maris Stella (Stern des Meeres), wurde sie 1841 aufgehoben. Die Mönche zogen ins Benediktinerkloster Bregenz, das seither Kloster Wettingen-Mehrerau heisst. Die Gebäude wurden als Lehrerseminar und seit 1976 als Kantonsschule benutzt.
Einer der betroffenen Mönche war Alberich Zwyssig, der Schöpfer des Schweizerpsalms, der schweizerischen Nationalhymne. Er machte den Umzug nach Bregenz noch mit, starb aber kurz darauf und wurde in Mehrerau begraben. 1943 wurde er in einer Vereinbarung mit Nazideutschland exhumiert und in die Schweiz übergeführt. Eine Tafel erinnert am Eingang der Klosterkirche Wettingen an seinen berühmten Bewohner.
Das Gasthaus Sternen blickt auf eine ebenso lange Geschichte zurück. Zusammen mit dem Kloster wurde 1227 auch ein Gasthof gebaut, in dem weibliche Angehörige und Angestellte der Klosterbrüder übernachten konnten. Über die Jahrhunderte wurden verschiedene Umbauten und Renovationen realisiert, sodass sich das heutige Haus als spätgotischer Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert präsentiert. Gewirtet wurde immer. Die Klosteranlage auf der Limmathalbinsel, wozu eben auch der Sternen gehört, gilt als Kulturgut internationalen Ranges. Die Zugehörigkeit zum ehemaligen Koster drückt sich auch in den Bezeichnungen der zahlreichen Säle aus: Klostertaverne, Gourmetrestaurant Stella Maris, Ritter-Heinrich-Saal (Gründer des Klosters), Brudersaal, Klosterscheune sowie Abt-Konrad-Stübli.
Wolfgang Sieber, Präsident Kolumbansweg Schweiz