Kolumban-Feier am 20. November 2022 in Rorschach
Kolumban-Feier am 20. November 2022 in Rorschach
In der einzigen Kolumbans-Kirche im Kanton St. Gallen wurde der Kirchenpatron am 20. November 2022 mit einer grossen Messe mit Kolumban-Chor und Orchester angemessen gefeiert. Unserem Verein war es vergönnt, den Kolumbansweg in der Schweiz den Gottesdienstbesuchern vorzustellen, und das Opfer wurde zugunsten der Arbeit unseres Vereins eingezogen. Auch die Pfarrei Goldach steuerte das Kirchenopfer des 19. November bei, sodass ein überaus stattlicher Betrag zusammenkam. Wahrlich, die Kirchenbesucher haben sich sehr grosszügig gezeigt, wofür wir ausserordentlich dankbar sind.
Dieser Festgottesdienst gibt einen idealen Ausgangspunkt für einen kurzen Blick auf das Kolumban-Patrozinium in Rorschach bzw. die Kolumbanskirche.
Im Büchlein «Wahrzeichen aus Rorschachs Vergangenheit», herausgegeben vom Verlag Heimatmuseum Rorschach, schreibt Kaplan Arthur Kobler, Wilen Wartegg unter anderem: «Die Wahl dieses Patrons erklärt sich aus der Nähe des Römerkastells Arbon, wo der grosse Ire 612 mit seinen zwölf Gefährten bei Pfarrer Willimar gastliche Aufnahme gefunden hatte und wo das Andenken an seinen Aufenthalt noch lange lebendig blieb. Sie erlaubt aber auch einen Schluss auf ihre (der Kirche) Entstehungszeit, die wohl in die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts angesetzt werden muss. Das war die Zeit, wo die Kolumbansverehrung, gefördert durch die Abtei Bobbio in Italien, einen mächtigen Auftrieb erhielt. Vor dort her hat Rorschach vermutlich auch die Reliquie erhalten, die in einem zierlichen Reliquiar des prachtvollen Kirchenschatzes aufbewahrt wird.»
Dieses eindrückliche Reliquiar wurde am 20. November in der Kirche ausgestellt.
Im Weiteren stehen die Statuen von Kolumban auf der linken und jene von Gallus auf der rechten Seite neben des Hochaltars. Das Fresko an der Decke des Kirchenschiffs stellt Kolumban in der Himmlischen Glorie dar.
An der Kirche selbst wurde während Jahrhunderten immer wieder gebaut. «Gotische Schalllucken im Turm weisen auf das Mittelalter zurück, die Zahl 1644 über der Sakristeitüre auf die Vergrösserung des Chores und ein Chronogramm über den Seitenbögen auf den 1666 erfolgten Anbau der beiden Querarme. Mit der Erhöhung des Turmes um das kuppeltragende Oktogon (1694/95) und der Verlängerung des Schiffes gegen Westen (1783) erhielt das Gotteshaus die heutige Gestalt, die sich nur im Innern (1886 und 1921/22) restauriert dem modischen Geschmacke der Jahrhundertwende anpasste.»
Zahlreiche Geistliche und Ordensleute haben ihre Wurzeln in Rorschach. So zum Beispiel Fürstabt Diethlem Blarer von St. Gallen und Fürstabt Jakob Christoph Blarer von Basel, um nur zwei Namen zu nennen.
Am Eingang zur Kirche findet sich heute eine Kolumbansweg-Plakette, mit der die Verbundenheit der Kirche zum Weg aufgezeigt wird. Ein Besuch dieser Kirche ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Wolfgang Sieber, Präsident Kolumbansweg Schweiz