Historische Klostermedizin und Naturheilmedizin heute
Heilkräutergarten im St. Galler Klosterplan - Abbildung aus Abra cadabra - Medizin im Mittelalter, Schriftband Stiftsbibliothek St. Gallen
Historische Klostermedizin und Naturheilmedizin heute
(Auszug aus Abra cadabra – Medizin im Mittelalter, Schriftband Stiftbibliothek St. Gallen)
Zu den wichtigsten Zeugen der frühmittelalterlichen Klostermedizin und Spitalgeschichte – wie der Baugeschichte jener Zeit überhaupt – gehört der berühmte St. Galler Klosterplan (Cod. Sang. 1092). Um 820 (genauer um 819 oder 826/30) entwarf der Reichenauer Gelehrte und Bibliothekar Reginbert zusammen mit mindestens einem weiteren Schreiber ein Konzept, das aufzeigte, welche Gebäude ein grösseres benediktinisches Kloster nach dem Stand des damaligen Wissens umfassen sollte und wie diese am besten angeordnet werden könnten. Konkrete Bezüge zu St. Gallen und zahlreiche bei genauer Untersuchung des Dokuments feststellbare Korrekturen legen den Gedanken nahe, dass auch St. Galler Mönche bei der Erstellung mitwirkten. Der medizinische oder Spitalbezirk befindet sich auf der Ostseite der Planzeichnung. Er zeugt von einem durchdachten und offensichtlich auch erprobten Programm der Versorgung von Kranken und Verletzten. Primär war die Anlage für die Mitglieder des Konvents gedacht. Sie stand aber offen für weitere Kreise aus dem Umfeld des Klosters, und vermutlich auch für Pilger und vornehme Gäste, darunter auch Frauen. Diese Besucher des Klosters waren normalerweise in zwei Gebäuden in der Nähe des Eingangs zur Abteikirche untergebracht, dem Haus für vornehme Gäste und dem Pilger- und Armenhospiz. Insgesamt kann gesagt werden, dass der Spitalbereich auf dem Klosterplan nicht nur einfach die Vorschriften der Benediktsregel erfüllt. Die Gebäude bieten darüber hinaus Möglichkeiten für Behandlungen unterschiedlicher Art. Die Anlage macht deutlich, dass die Klostermedizin auf der Reichenau und in St. Gallen professioneller und differenzierter betrieben wurde als die von der Aufklärung geprägte und religionskritische Medizingeschichte gelegentlich glauben macht.
Der Heilkräutergarten im Spitalbezirk des St. Galler Klosterplans
In der nordöstlichen Ecke wird der Spitalbezirk – und damit der ganze Klosterplan mit dem Kräutergarten (herbularius) abgeschlossen. Er gehört zu den meistbeachteten Anlagen auf dem St. Galler Klosterplan. In insgesamt 16 Beeten sind ebenso viele Heilpflanzen vorgesehen. Die oben aufgeführte Tabelle gibt eine Übersicht über die Pflanzen, deren wissenschaftliche und deutsche Bezeichnung sowie deren Vorkommen in den beiden anderen diesbezüglich wichtigen Werken jener Zeit, der vermutlich 812 von Kaiser Karl dem Grossen erlassenen Verordnung Capitulare de villis vel curtis imperii, in der alle 16 Pflanzen genannt sind, und dem Hortulus Walahfrid Strabos, der zehn von ihnen erwähnt.
Die Schweiz – ein Gesundheitsland seit dem frühen Mittelalter
Die Schweiz verfügt damit bekanntlich über eine historisch gewachsene Kompetenz in der Naturheilmedizin und heute begegnen wir ihr in Gesundheits- und Kurhotels, Wellnesshotels, Heilbädern, Klöstern, Naturheilpraxen, bei Herstellern von Natur- und Gesundheitsprodukten und Naturheiltherapeutinnen und -therapeuten. Mit der Plattform “Gesundheitsland Schweiz” soll allen Interessierten eine Übersicht über die vielfältigen Möglichkeiten und wunderbaren Schätze von natürlicher Gesundheit in der Schweiz zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll dabei auch die aktive Vernetzung der vielen Schweizer Leistungsträger in der Naturheilkunde gefördert werden. – Und dies alles schlussendlich mit dem Ziel, einen nachhaltigen Beitrag zu mehr eigenverantwortlichen Gesundheitsförderung jedes einzelnen Menschen zu leisten. Denn es liegt in unserer Verantwortung, wieweit wir gesund leben oder aus Mangel an bewusster gesunder Lebensführung erkranken.
Tipp: Heilkräuter im Appenzellerland entdecken vom 30.08. bis 02.09.2022 – Informationen und Anmeldung.
Darum unterstützen Naturheilmittelhersteller den Kolumbansweg
Markus Hinder, Leiter Therapie Systeme der Omida AG: Dass «mehr Langsamkeit» und dem «offline-Alltag» wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, ist zwar ein Trend unserer Zeit, aber wurde zu Zeiten Kolumbans und anderer Pilger als Selbstverständlichkeit betrachtet. Die Omida AG teilt dieses Verständnis, unter anderem als Marktführer von homöopathischen Produkten, und unterstützt die Bestrebungen des Kolumbansweg, auf einer Wanderschaft den kleineren Orten unseres Landes vermehrt Beachtung zu schenken und sich am Moment zu erfreuen.
Philippe Ch. Auderset Ph. D, Geschäftsführer / CEO der Soglio-Produkte AG: Seit seiner Gründung im Jahr 1979 setzt SOGLIO pflanzliche Inhaltstoffe aus dem Bergeller Berggebiet ein. Der rauen Natur, Wind, Sonne und Kälte exponierte Gewächse sind widerstandsfähiger und enthalten mehr Wirkstoffe, welche auch zum Eigenschutz gebraucht werden. Diese Voraussetzungen, welche vom Kraftort Soglio, einem der höchsten Orte entlang des Kolumbansweg ausgehen, verhelfen den SOGLIO-Produkten zu ihrer Einzigartigkeit und Qualität. – Darum darf SOGLIO beim Kolumbansweg nicht fehlen.