Grusswort der Stadtpräsidentin von St. Gallen
Grusswort der Stadtpräsidentin von St. Gallen
Manchmal wäre es spannend eine echte Reise in die Vergangenheit machen zu können- Die Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte kennenzulernen- Ihr Leben, ihre Haltung, ihre Geschichten. Eine solche Reise ermöglichen uns nur die alten Bücher und Überlieferungen. Ein kostbarer Schatz von solchen Geschichten finden wir in unserer Stiftsbibliothek.
Auch wenn Kolumbans Weg nicht direkt über St. Gallen führte, spielt unsere Stadt eine wichtige Rolle für seine Bewegung. Sie wurde vom Kolumbanschüler Gallus gegründet, dem einzigen der Gefährten Kolumbans, der als Person historisch gut fassbar ist. Unsere Stiftsbibliothek besitzt eine Überlieferung von grosser Bedeutung dieses geistigen Vermächtnis Kolumbans.
Eine Hütte, die im Jahr 612 von Gallus errichtet wurde, war der Anfang unserer historischen Stadt St. Gallen. Gallus sammelte ganz im Geist Kolumbans eine Schar Mönche um sich, aus der das berühmte Kloster St. Gallen wurde. Mehr als tausend Jahre prägte die Fürstabtei St. Gallen die Ostschweiz. Sie war ein bedeutendes kulturelles und spirituelles Zentrum in Europa, bis 1805 das Kloster aufgelöst wurde. Kolumban und Gallus haben mit ihrem kultur- und gesellschaftsbildenden Projekt im Bodenseeraum nachhaltig Spuren hinterlassen. Sie inspirieren bis heute zum Leben nach christlichen Idealen: zu Nächstenliebe, Achtsamkeit, Gelehrsamkeit, überhaupt zur Leidenschaft für das Gute, und mit dem Kolumbansweg verbinden sie die Menschen auf unserem Kontinent von Irland bis nach Italien und darüber hinaus.
Unsere schöne Stadt St. Gallen ist eine besondere kulturelle Station auf dieser Route. Es heisst, Gallus habe einen besonderen kraftvollen Ort gewählt. Diese Schwingungen und diese besondere Energie besitzt unsere Stadt immer noch, auch wenn sie ein modernes Kleid trägt. Sie weiss um ihre christlichen und europäischen Wurzeln. Der Bär des heiligen Gallus zeigt sich in unserem Stadtwappen. Alle, die auf dem Kolumbansweg wandern oder pilgern, wünsche ich, dass sie in unserer Stadt diese besondere Energie tanken können. Herzlich willkommen!
Maria Pappa, Stadtpräsidentin