Etappe 11: St. Gallen – Rorschach

Details

  • St. Gallen

  • Rorschach

  • 22 km

  • 05:30 h

  • 140 m

  • 415 m

Mühlenenschlucht

Die heutige Etappe starten wir bei der Keimzelle der Stadt, bei der Mühlenenschlucht, wo Gallus im Jahre 612 seine Einsiedelei gründete. Auf schönen Quartierstrassen gelangen wir nach St. Fiden, einem Stadtteil von St. Gallen. Nach Überqueren der Bahngeleise, verlassen wir die Asphaltstrasse und folgen der Steinach ins eindrückliche Galgentobel. Mehr oder weniger der Steinach entlang führt der als Gallusweg beschilderte Weg durch Wiesen und Wälder zum Ort Steinach und von dort dem See entlang nach Arbon.

Sehens- & Wissenswertes

Km 14.5 Steinach wurde erstmals erwähnt 769 im Zusammenhang mit der Rückführung des Leichnams von Otmar von der Insel Werd (am Ausfluss des Rheins aus dem Bodensee). Otmar wurde 759 zum Hungertod verurteilt, dann begnadigt und zu lebenslanger Haft auf der Insel Werd verurteilt, wo er noch im selben Jahr verstarb. Zehn Jahre später überführten Mönche des Klosters St. Gallen den Leichnam zurück in ihr Kloster.

Beim Ort Steinach fliesst der Fluss Steinach in den Bodensee. An diesen See grenzen drei Staaten: Schweiz, Österreich und Deutschland. Der römische Naturforscher Plinius dÄ. bezeichnete den Bodensee als Lacus Raetiae Brigantinus nach dem damaligen Ort Brigantium (heute Bregenz).

Km 16.5 Arbon geht auf die Römer zurück und hiess ursprünglich Arbor Felix (lat. «glücklicher Baum»). Der Ort war als befestigte Poststation an der Strassenkreuzung der Strecke Vitudurum (Winterthur) – Constantia (Konstanz) – Brigantium (Bregenz) – Curia (Chur) gelegen. Das römische Kastell ist bereits im 4. Jh nachgewiesen.

Nach dem Zürichsee- war auch das Bodenseeufer bereits seit der Steinzeit besiedelt. Pfahlbausiedlungen der Pfyner Kultur aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit konnten nachgewiesen werden. Die Häuser bestanden grösstenteils aus Holz und wurden aufgrund des sumpfigen Bodens auf Pfosten erbaut.

Arbon ist für Kolumban und Gallus von grosser Bedeutung. Als Kolumban 610 sich mit seinen Mönchen in Arbon niederliess, trafen sie auf eine christliche Gemeinde in einer befestigten Siedlung, die als Castrum bezeichnet wurde. Der dortige Priester Willimar riet ihnen, in die zerfallende ehemalige römische Siedlung Brigantium, heute Bregenz, zu ziehen.

Nach dem Aufenthalt in Bregenz kehrte Gallus krank nach Arbon zu Willimar zurück, der Gallus gesund pflegen liess. Daraufhin sehnte er sich nach einem stillen Leben als Einsiedler. Der Diakon Hiltibold half ihm bei der Suche. Im Steinachtobel fand Gallus 612 seinen Bleibeort und erichtete seine Klause. 615 starb Kolumban im fernen Italien (Bobbio) und liess seinen Krummstab, ein Zeichen seiner Abtswürde, an Gallus überbringen. Schon bald gesellten sich Schüler zu ihm, die er unterrichtete. Er starb am 16. Oktober 640 in Arbon, wurde aber in seiner Klause an der Steinach begraben. Dieser Ort wurde von vielen Pilgern besucht und im 8. Jh. entstand dort die Benediktinerabtei St. Gallen. Als eigentlicher Klostergründer gilt Otmar.

Km 24 Rorschach, unser heutiger Etappenort am Bodensee. Seine Geschichte geht auf die Alemannen zurück. Sie gründeten, nachdem sie die Römer besiegt und nach Italien zurückgedrängt hatten, rund um den Bodensee zahlreiche Siedlungen.

Um das Jahr 1000 war Rorschach Durchgangsort für viele Pilger (der Jakobs-Pilger nach Santiago de Compostela und der Einsiedeln-Pilger). Auf dem heutigen Kronenplatz stand die Jakobskapelle, eine Raststätte für die Pilger. Sie wurde 1833 abgebrochen und als Erinnerung daran der Jakobsbrunnen gebaut. Noch heute läutet täglich zweimal die Glocke zum Angelus.

Zu den Sehenswürdigkeiten in Rorschach zählen die Pfarrkirche St Kolumban und Konstantius (lohnt den kleinen Umweg), der Jakobsbrunnen, das Kornhaus (beim Hafen am See) und das ehemalige Kloster Mariaberg (heute Lehrerseminar).

Liste der Übernachtungen (ohne Gewähr auf Richtigkeit/Aktualität)
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