Heute wird’s anstrengend: von 1200 müM steigen wir auf knapp 2000 müM hinauf. Dabei passieren wir kurz hinter Savognin.
Sehens- & Wissenswertes
Km 3 | Tinizong. Bereits in einem römischen Strassenverzeichnis aus dem 3. Jh wurde Tinizong erwähnt. Im Mittelalter besass der Ort als Umladeplatz an der Septimer- und Julierroute eine bedeutende Stellung. |
Hinauf geht’s nun auf eine Hochebene mit ihren verschiedenen Alpen. Dieses Hochplateau wird vielfach auch als Schatzinsel der Artenvielfalt in einer beeindruckenden Natur bezeichnet. Zahlreiche kürzere und längere Wanderungen können sowohl im Sommer wie im Winter von hier aus unternommen werden.
Km 15 | Alp Flix. Wer die heutige anstrengende Etappe kürzen möchte, kann auf der Alp Flix im Berghotel übernachten.
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Km 18 | In Salategnas verlassen wie erneut die Via Sett, um einiges an Höhenmetern einzusparen. Zu diesem Zweck biegen wir nach rechts ab und folgen dem Weg Richtung Marmorera.
Marmorera. Der historische Ort Marmorera war schon im Mittelalter besiedelt. Nach dem 2. Weltkrieg bot Marmorera der Stadt Zürich zu günstigen Bedingungen eine Konzession für einen Stausee an zur Gewinnung von elektrischem Strom. Mit fragwürdigen Methoden und gegen den starken Widerstand einer Minderheit gelang es dem Zürcher Emissär, die Mehrheit der Bewohner des Dorfes zur Aufgabe ihrer Heimat zu bewegen. 1954 begann die Überflutung. Vorher wurden sämtliche Gebäude des alten Dorfes zerstört. Der Friedhof sollte zubetoniert werden, aber die Bewohner erreichten, dass die Toten exhumiert und in einem neuen Friedhof im neuen Marmorera Dorf ein zweites Mal beerdigt wurden. Dieser Friedhof ist ein wichtiges Mahnmal für den in der Schweiz aussergewöhnlichen Vorgang. Kirche und Schulhaus, 29 Wohnhäuser und 52 Ställe fielen dem Bau des Marmorera-Stausees zum Opfer. |
Km 21.5 | Bivio. Die Entwicklung der im 9. Jh erwähnten Siedlung folgte sehr eng der Entwicklung des Passverkehrs über Septimer und Julier. Diese beiden Pässe, die dem Dorf den Namen gaben (Bivio = „Zwei-Weg“) und die zeitweise europäische Bedeutung aufwiesen, verbinden Bivio mit dem Bergell und dem Engadin. Der als regionale Verbindung wichtige Stallerberg führt ins von Walsern besiedelte Avers. Der Ort liegt im Schnittpunkt verschiedener Sprachen und Kulturen, wobei wesentliche Einflüsse vom Bergell her kamen. Die knapp 200 Einwohner sprechen drei Sprachen: Italienisch, Rätoromanisch und Deutsch. |