Eine Kolumbansweg-Plakette in Burgau – wo liegt denn dieser Ort?
Enthüllung der Kolumbansweg-Plakette in Burgau/Flawil SG am 19. März 2022
In Lichtensteig war es der Bischof von St. Gallen, der anlässlich der 50-Jahr-Feier der Galluskirche die Enthüllung der Kolumbanswegplakette mit seiner Anwesenheit beehrte, in Burgau waren es rund 110 Pilger/Wanderer, die ihren Marsch zur 175-Jahr-Feier des Bistums St. Gallen in Burgau für die Enthüllung der Plakette unterbrachen. Beide Male konnte mit einem kleinen Festakt die Erinnerungstafel an Kolumban der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
«Burgau am Kolumbansweg», so soll in Zukunft dieser kleine Weiler der Gemeinde Flawil heissen, wenn es nach Ruedi Hollenstein geht. Der Burgauer Ruedi Hollenstein ist der Initiator für das Anbringen einer Plakette in diesem historischen Weiler.
Mit seinen gut 100 Einwohnern wäre der Ort kaum aufgefallen, wenn nicht Ruedi Hollenstein darauf aufmerksam gemacht hätte, wie interessant die Geschichte des Ortes ist und wie wunderschön die alten Häuser sind. Dass bereits 964 Burgau zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, dass die Gerichtsbarkeit beim Stift St. Gallen lag und dass die geschlossen in Erscheinung tretenden historischen Holzbauten im gleichen Atemzug wie diejenigen des Städtchens Werdenberg genannt werden, verdeutlicht die Bedeutung dieses Weilers.
Um die Enthüllung der Kolumbanswegplakette würdig zu feiern, wurde das Datum des Durchmarsches der 175-Jahr-Bistum St. Gallen-Pilger gewählt. Ruedi Hollenstein offerierte den zahlreichen Pilgerinnen und Pilgern Getränke und Brötchen. Während der Verpflegung und Rast machte er auf den Ort aufmerksam und anschliessend bedankte sich der Schreibende als Präsident der IG Kolumbansweg beim Organisator wie auch beim Pilgerbegleiter Josef Schönauer. Er erwähnte unter anderem, dass es wohl kein Zufall sei, dass es im Ort einen «Columbanweg» gibt und dass unter der Eisenbahnbrücke über die Glatt eine «Kolumbanshöhle» den Namen des Heiligen trägt. Flurnamen lügen bekanntlich nicht.
Ein zusätzlicher schöner Pluspunkt für den Anlass stellte die Anwesenheit der Pfarrherren der katholischen, der evangelischen und der evangelisch-methodistischen Kirchen von Flawil dar. Der Pfarrer der Freien Christengemeinde Flawil hatte sich leider kurzfristig abmelden müssen. Gelebte Ökumene in Burgau. Ein tolles Beispiel.
In entspannter Gesprächs-Atmosphäre nahmen die Teilnehmer des Marsches, wie auch die Bewohner von Burgau, die Plakette als neues Aushängeschild von Burgau mit Freude wahr. Während die Pilgerinnen und Pilger wieder weiterzogen, blieben die Bewohner noch eine Weile in geselliger Runde beisammen. Ein wirklich bereichernder Anlass.
Wolfgang Sieber, Präsident Verein IG Kolumbansweg Schweiz