Etappe 12: Rorschach – Bregenz

Details

  • Rorschach

  • Bregenz

  • 28 km

  • 08:00 h

  • 60 m

  • 60 m

Von Rorschach gibt es mehrere Möglichkeiten nach Bregenz zu gelangen: mit dem Schiff oder zu Fuss. Zu Fuss ist die Etappe etwas lang, landschaftlich aber schön dem See entlang. Man kann die heutige Etappe mit dem Schiff abfahren, wie das die Mönche wohl auch taten. Eine Alternative besteht darin, mit dem Schiff bis nach Rheineck zu fahren und von dort zu wandern. Die Etappe wird damit um 9 km kürzer.

Sehens- & Wissenswertes

Km 10 Rheineck war vor der Eröffnung des Gotthardpasses wichtiger Umschlag-, Lager- und Handelsplatz auf der Nord-/Südachse. Das historische Städtchen mit seinen zahlreichen sehenswerten Bauten in der Altstadt (Rathaus, Altes Amtshaus: ehemaliger Sitz der Landvögte, Custerhof: Barockbau mit Mansartdach und aufwändigen Rokoko-Strukturen im Inneren, evang. Kirche St. Jakob, uam) liegt am alten Rhein. Dieser Flussarm, ehemals der eigentliche Rhein, bildet die Staatsgrenze zu Österreich.

Wir überqueren den alten Rhein und gelangen nach Gaissau ins Vorarlbergische auf der österreichischen Seite. Um der stark befahrenen Strasse auszuweichen folgen wir dem Lauf des alten Rheins nach Fussach (erstmals erwähnt 840 im Steuerverzeichnis des Klosters Pfäfers). In Österreich sind die Wanderwege mit weiss-gelben Markierungen versehen.

Um den grösseren Ort Höchst herum machen wir einen Bogen im Norden und vermeiden das Wohngebiet zum grossen Teil. In Fussach geht’s zum Rheindamm hoch. Dann überqueren wir den Neuen Rhein und die Dornbirner Ach. Gleich danach wenden wir uns nach Norden und folgen von nun an dem Wegweiser Bodenseeweg Richtung Bregenz.

Rheindelta: Zwischen den Mündungen des Alten und des Neuen Rheins in den Bodensee erstreckt sich das Naturschutzgebiet Rheindelta. 2003 wurde das 2’066 Hektar grosse Rheindelta zum Schutz der wertvollsten europäischen Arten und Lebensräume und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in die Liste der Natura2000Gebiete der EU aufgenommen.

Der Alpenrhein wurde durch die Internationale Rheinregulierung begradigt und zwischen zwei Dämme eingezwängt. So gezähmt wurde der einst wilde Fluss direkt in den Bodensee geleitet und die Gefahr von regelmässigen Hochwassern weitgehend gebannt. 1900 wurde bei Fussach der Durchstich und die Umleitung fertiggestellt. In den alten Flussarm (den alten Rhein) wurde der von 1896 bis 1906 neu angelegte Rheintaler Binnenkanal geleitet, der die Meteorwasser des St. Galler Rheintals und von Teilen des Appenzellerlandes in den Bodensee abführt.

Km 19 Hard. Um 700 n. Chr. kam es zur ersten Ansiedlung von Alemannen und 1249 wurde Hard zum ersten Mal in einem Schutzbrief von Papst Innozenz IV an das Kloster Mehrerau erwähnt.
Km 26  

Km 26 Kloster Mehrerau. 1097 erfolgte die Grundsteinlegung des Kirchenbaus, der 1125 abgeschlossen wurde. 1805 kam Bregenz zum Königreich Bayern und das Kloster wurde aufgehoben und geplündert, die barocke Kirche zerstört und die Konventgebäude als Fabrik und Kaserne benutzt.

Nach 1850 wurde das Kloster wieder besiedelt und mit Genehmigung von Kaiser Franz Joseph wurde es Zufluchtsort der Zisterzienser des Klosters Wettingen im Kanton Aargau in der Schweiz, das 1841 geschlossen worden war. 1854 wurde die Abtei unter dem Namen „Wettingen-Mehrerau“ eröffnet.

Km 28 Bregenz. Etappenort. Die ersten Siedlungen im Gebiet des heutigen Bregenz entstanden ca. 1500 v. Chr. Zur Keltenzeit (ab ca. 500 v. Chr.) war Bregenz einer der am stärksten befestigten Orte in der Region. Damals siedelte der Keltenstamm der Brigantier in Vorarlberg.

15 v. Chr. eroberten die Römer das Vorarlberger Gebiet und errichteten hier die Stadt Brigantium – eine römische Zivilstadt mit Forum, Tempelbezirk, Markthallen, Basilika usw. Aus dieser Phase des Ortes sind umfangreiche archäologische Reste erhalten geblieben. Im heutigen evangelischen Friedhof sind Mauerreste der kaiserzeitlichen Thermen sichtbar. Brigantium war auch militärisch bedeutsam. So hatte hier der Präfekt der römischen Bodenseeflotte seinen Sitz. Mindestens bis etwa 410 n. Chr. war in Brigantium eine römische Kriegsflotte stationiert. Bei Bauarbeiten wurden Überreste der Hafenanlage entdeckt.

233 und 259/260 n. Chr. wurde Bregenz durch einfallende Alemannen zerstört, von der römisch-keltischen Bevölkerung aber wieder aufgebaut; die Oberstadt wurde ausgebaut und befestigt. Die Festung blieb nach 300 n. Chr. militärisch wichtig und gehörte zusammen mit Arbon, Konstanz und Eschenz zu einer Kette von Kastellen, die die römische Grenze an Rhein und Bodensee sicherten.

Die Alemannen besiedelten das Gebiet um Bregenz ab ca. 470 n. Chr. Zwischen den Jahren 610 und 612 wirkten in Bregenz die irischen Missionare Kolumban und Gallus. Von hier zog Kolumban mit den Mönchen weiter Richtung Italien, während Gallus zurück blieb und den Unwillen von Kolumban auf sich zog. Dieser untersagte Gallus das Lesen der Messe bis zu Kolumban’s Tod.

Im Stadtteil Rieden steht die moderne röm. kath. Pfarrkirche St. Kolumban.

Beide Kirchen, sowohl die Galluskirche wie auch die Kolumbanskirche liegen am nächsten Tag am Weg und können dann besucht werden.

Von Bregenz führt eine Luftseilbahn auf den „Hausberg“ Pfänder mit schöner Aussicht, unter anderem auf das anliegende deutsche Lindau.
Berühmt ist Bregenz vor allem auch für seine Festspiele auf der See-Bühne.

Liste der Übernachtungen (ohne Gewähr auf Richtigkeit/Aktualität)

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